Grüne Chemie

Der Begriff Grüne Chemie wird immer öfter im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit verwendet. Aber was verbirgt sich dahinter? Auf dieser Seite werden verschiedene Definitionen des Begriffs "Grüne Chemie" aufgezeigt. Auf den Unterseiten finden Sie die österreichische Definition, andere Internationale Institutionen sowie relevante strategische Unterlagen wie zum Beispiel der Europäischen Kommission.

Foto Pipette mit Glasröhrchen und Pflanze

Der Begriff "Grüne Chemie"

Energieeffizient, ressourcenschonend, gesundheits- und umweltverträglich zu sein - das sind die Ziele der Grünen Chemie.

Die Grüne Chemie versteht sich somit als ganzheitlicher Ansatz, der das Konzept Nachhaltigkeit in das chemische Denken integrieren und in der Chemiebranche etablieren möchte. Dabei ist der gesamte Prozess vom Design und der Entwicklung eines neuen Stoffes über die Herstellung bzw. Produktion, die Verarbeitung und die Verwendung bis zur Wiederverwendung bzw. Entsorgung zu betrachten.

Neben dem Ziel, durch neues und innovatives Denken nachhaltig zu handeln, um Natur und Menschen zu schützen, erhält auch die Wirtschaft durch alternative Ansätze, Konzepte und Technologien neue Impulse.

Seit den 1990er Jahren beschreiben die „12 Prinzipien der Grünen Chemie“ von John Warner und Paul Anastas den umfassenden, interdisziplinären Ansatz:

1. Abfallvermeidung
2. Vermeidung von Nebenprodukten (Atomökonomie)
3. Durchführung von Synthesen mit weniger gefährlichen Stoffen
4. Herstellung möglichst sicherer und umweltfreundlicher Chemikalien
5. Einsatz umweltfreundlicher Löse- und Hilfsmittel
6. Einsatz energieeffizienter Verfahren
7. Einsatz erneuerbarer Rohstoffe
8. Vermeidung von Derivaten als Zwischenstufen in Synthesen
9. Einsatz von Katalysatoren
10. Herstellung biologisch abbaubarer Stoffe
11. Einsatz von Prozessanalytik zur laufenden Überwachung der Synthesen
12. Unfallvermeidung
 

Diese 12 Prinzipien lassen sich fünf Zielen der Grünen Chemie zuordnen:

erneuerbare Rohstoffe; effiziente Prozesse; sichere und kontrollierte Verfahren; geringes Gefährdungspotenzial; Abfallvermeidung
Fünf Ziele der Grünen Chemie

Die Grüne Chemie unterstützt damit insbesondere auch folgende Ziele:

  • Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs), insbesondere des SDG 12 „nachhaltiger Konsum und Produktion“;
  • die Durchsetzung eines nachhaltigen, globalen Chemikalienmanagements im Sinne von SAICM (Strategic Approach to International Chemicals Management);
  • den Weg zu der im 7. EU-Umweltprogramm verankerten „giftfreien Umwelt“ (Non-toxic Environment);
  • den Null Schadstoff (zero pollution)-Ansatz des Green Deals der EU;
  • die Strategie für eine Kreislaufwirtschft (Circular Economy Strategy) der EU;
  • die von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Chemiekalienstrategie für Nachhaltigkeit (Chemicals Strategy for Sustainability);

Film "Grüne Chemie in Österreich - Leitbild für eine zukunftsfähige Gesellschaft"

Was versteht man unter dem Begriff der Grünen Chemie? Warum ist sie so wichtig? Welche Aktivitäten gibt es in Österreich in diesem Bereich? Die Dokumentation "Grüne Chemie in Österreich", die innerhalb der Plattform Grüne Chemie entstanden ist, gibt einen anschaulichen Überblick über diese und weitere Fragen.

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"Grüne Chemie in Österreich" (Langversion)

"Grüne Chemie in Österreich" (Kurzversion)